Die Filterwirkung von CLS-
und UHC-Filtern sollte beispielhaft anhand zweier Objekte, dem Rosettennebel und
dem Krebsnebel, erprobt werden. Als Instrument kam ein Newton 200/1000mm mit
verschiedenen Okularen zum Einsatz.
Rosettennebel:
Die Helligkeitsangabe von 6m
lässt zunächst ein einfaches Objekt vermuten. Tatsächlich verteilt sich diese Helligkeit
aber auf ein Areal von etwa der vierfachen Vollmondfläche. Das Objekt ist also
sehr groß und hat eine sehr geringe Flächenhelligkeit. Eine Sichtung ist nicht
einfach. Zum Einsatz sollten weitwinkelige 2-Zoll-Okulare kommen, um außer
Nebel auch noch den Kontrast zum umgebenden Himmelshintergrund zu sehen.
Die benutzten Okulare: ein
TS-WA-32mm, ein Nagler 31mm und ein Pentax XW 30mm.
Bedingungen: Eine für
Vorstadtbedingungen recht dunkle Nacht, Grenzgröße im Zenit etwa 5.5m. In
Richtung des Rosettennebels leichte Aufhellung durch die Stadtbeleuchtung.
Ohne Filter:
Mit keinem der Okulare ist
eine Spur des Nebels auszumachen. Der zentrale Sternhaufen mit etwa sieben
helleren Sternen ist aber sehr markant, so dass man sicher sein kann, an der
richtigen Stelle zu suchen.
Mit CLS-Filter:
Mit dem TS-WA 32mm beginnt
man an der Grenze der Wahrnehmung etwas zu vermuten. Eine sichere Sichtung ist
das aber nicht. Mit dem Pentax 30mm und dem TeleVue Nagler 31mm scheint es
etwas deutlicher zu sein, aber auch hier kann man nicht davon sprechen, den
Nebel wirklich gesehen zu haben.
Mit UHC-Filter:
TS-WA 32mm: Jetzt gibt es
keinen Zweifel mehr. Der Nebel füllt etwa zwei Drittel des Gesichtsfeldes aus.
Strukturen sind allerdings nicht erkennbar, außer dem zentralen „Loch“ im
Bereich der helleren Sterne des offenen Haufens.
Pentax 30mm und Nagler 31mm:
Der Kontrast dieser beiden Okulare ist noch etwas besser als der des TS-WA. Der
Nebel ist nun schwach, aber wirklich eindeutig auszumachen. Besonders
faszinierend ist es, das Pentax mal mit, mal ohne UHC-Filter einzustecken, und
dabei den Nebel einmal vor dem Himmelshintergrund zu sehen, das andere Mal aber
keine Spur davon erkennen zu können.
Krebsnebel:
Der Krebsnebel als
Supernova-Überrest ist ein leichtes Objekt. Wesentlich konzentrierter als der
Rosettennebel ist dieses Gebilde eigentlich auch etwas für höhere
Vergrößerungen, aber ich wollte hier vorerst bei den gleichen Okularen bleiben.
Ohne Filter:
Der Krebsnebel ist deutlich
zu erkennen - ein kleines Wattebäuschchen zwischen den Sternen. Ein relativ
kleines Objekt im TS-WA 32, das schon aufgrund der geringen Ausdehnung keine
Strukturen erkennen lässt. Der Anblick durch die beiden anderen Okulare ist
nicht wesentlich anders, sieht man von der besseren Randschärfe einmal ab.
Mit CLS-Filter:
Der Kontrast ist wesentlich
verbessert. Für Strukturen ist natürlich auch hier die Vergrößerung zu schwach.
Der Nebel ist aber einfach deutlich auffälliger geworden. Unterschiede zwischen
den Okularen sind auch hier schwer auszumachen.
Mit UHC-Filter:
Das ist hier des Guten zu
viel. Mit der kleineren Durchlassbreite geht hier auch deutlich Licht des
Nebels verloren, so dass der Anblick gegenüber dem CLS-Filter nun wieder verliert.
Der Gesamteindruck ist einfach dunkler, der Nebel damit nicht mehr auffälliger
als ohne Filter.
Fazit:
Die Verwendung der Filter
kann wirklich über sehen oder nicht sehen entscheiden. Wirklich verblüffend,
wie durch Einsatz des Filters an einer Stelle etwas auftauchen kann, wo vorher
nichts war - nicht wirklich knallig, aber deutlich erkennbar.
Weiterhin gibt es nicht den
„besten“ Filter, sondern je nach Teleskop, Vergrößerung, Umgebungsbedingungen
und Objekt kann es der eine oder andere sein.