Black Is Beautiful?
Die William Optics UWAN
Serie
von Dr. Carsten Reese
Abbildung 1: Die William Optics
UWAN Serie
Die Hersteller von Ultra-Weitwinkel-Okularen haben einen
neuen Mitbewerber bekommen: Wiiliam Optics mit ihren 82° UWAN Okularen. Zur
Zeit sind die Brennweiten 4, 7, 16 und 28mm erhältlich. Ich bekam die Serie
direkt von William Optics zu Testzwecken. Inzwischen sind einige Testberichte
hierzu veröffentlicht worden, z.B. von Tom Trusock bei CloudyNights (04/06, http://www.cloudynights.com/documents/uwans.pdf).
Tom verglich die Serie mit den Nagler-Okularen entsprechender Brennweiten. Dies
wird hier nicht wiederholt, sondern hier wurden Okulare anderer Hersteller für
den Vergleich herangezogen, so 82° Meade UWA Okulare der Serie 5000, 70° Pentax
XW Okulare sowie ein 68° Baader Hyperion.
Beginnen wir mit einer Beschreibung der UWAN Okulare.
Der erste Eindruck ist – schwarz. Anders als bei anderen
Okularen, bei denen die Steckhülsen chromatiert sind, sind sie bei diesen
Okularen schwarz eloxiert. Statt eines einfachen Einstiches ist die Steckhülse
teilweise konisch geformt, um das Okular sicher inm Auszug zu halten. Bei
Verwendung eines Kompressionsringes statt einer Schraube zur Sicherung kann
dies einen Vorteil darstellen. Das Design erinnert stark an die TeleVue Nagler
Serie: funktional, robust, sehr ordentlich gefertigt – mit einigen Ausnahmen.
Der Ring um die Augenlinse war ungleichmäßig gefärbt. Das schien kein Versehen
zu sein, da 3 der 4 Okulare diesen optischen Makel zeigten. Ein weiterer Punkt
sind zwei kleine helle Stellen am Rande der Feldlinse des 16mm Exemplars, wo
allem Anschein nach etwas nicht perfekt gelaufen war (siehe Abbildung 2). Die
Stellen sind klein, und da sie praktisch hinter dem Befestigungsring für die
Linse liegen, sollten sie auch keinen Einfluss auf die optische Qualität haben.
Ich kontaktierte William Optics, um diese Dinge zu klären.
Die ungleichmäßige Färbung des Ringes um die Augenlinse geht
demnach auf Reste zurück, die vom Schmierstoff bei der Aufbringung der
variablen Augenhülse am eloxierten Ring verbleiben. Wenn man den Finger
anfeuchtet und ein wenig reibt, dann lassen sich diese Rückstände entfernen. Allerdings:
wenn ich ein solch teures Okular bekomme, dann erwarte ich ein gereinigtes
Exemplar, und ich mag es gar nicht, nahe der Augenlinse herum zu reiben.
Der zweite Punkt, wie auch der erste, wurde von William
Optics nicht sehr ernst genommen. Die hellen Stellen sollten durch eine nicht
perfekte Eloxierung des Halterings, der sich am Rand der Linse spiegelt,
verursacht werden. Nach dieser unbefriedigenden Auskunft untersuchte ich das
Okular mit einem binokularen Mikroskop und stellte fest, dass es sich um
Farbreste und Klebstoffreste (?) am Rand der Linse handelt.
Insgesamt verbleibt also ein kleines Minus für die Qualitätskontrolle.
Abbildung 2: “Krümelsuche” – Zwei Punkte betreffend
Qualitätskontrolle.
Wirklich gut gelöst ist die
verstellbare Augenmuschel. Von der Funktion her wesentlich besser als die
Lösung von Meade, und einfacher, aber nicht schlechter als bei Pentax, kann man
den äußeren Gummiring drehen, der sich dabei nach oben bewegt, und so die beste
Position für den Einblick einstellen. Allerdings ist der Augenabstand nicht so
groß, das man das Herausdrehen bis zum
Anschlag je benutzen könnte. Der Augenabstand ist gerade angenehm (28mm) bzw.
eben noch ausreichend (4, 7, 16mm) für diejenigen, die keine Brille tragen.
Sind Sie auf das Tragen einer Brille bei der Beobachtung angewiesen, dann sehen
Sie sich besser nach anderen Okularen um.
Typ |
Einsteck-durchmesser |
Scheinbares Bildfeld 1) |
Gewicht 2) |
Linsen/Gruppen1) |
Augen-abstand1) |
Feldblenden-durchmesser 2) |
ca. Preis Euro
|
UWAN 28mm |
2“ |
82° |
950g |
6/4 |
18mm |
43mm |
359.- |
UWAN 16mm |
1 ¼“ |
82° |
240g |
7/4 |
12mm |
25mm |
219.- |
UWAN 7mm |
1 ¼“ |
82° |
210g |
7/4 |
12mm |
14mm |
199.- |
UWAN 4mm |
1 ¼“ |
82° |
205g |
7/4 |
12mm |
7mm |
199.- |
1)
Herstellerangaben
2) Gemessene
Werte
Tabelle 1: Technische Daten der
UWAN Serie
4mm UWAN gegen 3,5mm Baader
Hyperion
Abbildung 3: UWAN 4mm
(links) und Baader Hyperion 3,5mm
Laboruntersuchungen
Die Laboruntersuchungen fanden in
dem Standard-Aufbau statt, wie ich ihn generell zur Beurteilung und für
Kurztests von Okularen verwende. Ein Kamera-Teleobjektiv (Vivitar 135mm) wird
als kleines Teleskop benutzt, dahinter wird das Okular gesetzt. Das
Teleobjektiv ist so korrigiert, das es ein möglichst ebenes und
verzeichnungsfreies Bild in der Fokalebene erzeugt. Der Aufbau ist damit in
etwa dem mit einem „langsamen“ Teleskop zu vergleichen. Verschiedene Objekte,
nämlich ein USAF Auflösungstarget, Farbtafel und Quadrate, erlauben es,
Informationen über Schärfe, Kontrast, Verzeichnung und wahres Gesichtsfeld zu
ermitteln. Man sollte diese Messungen nicht als wissenschaftlich bezeichnen,
aber sie helfen durchaus bei der Beurteilung einiger Aspekte der
Okularqualität.
Betreffend Schärfe ist das UWAN
perfekt in diesem Test. In diesem Fall (kurzbrennweitiges Okular) ist die
Auflösungsgrenze durch die Beugungsbegrenzung des Teleobjektives gegeben, und
das UWAN erreicht diese Grenze über das komplette Feld. Das Hyperion lässt ab
etwa 70% des Feldes etwas in der Schärfe nach, bleibt aber bis an den Rand noch
gut.
Das UWAN hat eine merkliche
kissenförmige Verzeichnung, wogegen das Hyperion nahezu verzeichnungsfrei
bleibt. Ein Wort zur Verzeichnung soll hier noch angefügt werden: Bei normalen
astronomischen Beobachtungen nimmt man eine Verzeichnung nicht wahr. Lediglich
bei der Beobachtung des Mondes oder von Planeten wird man zum Rand des
Gesichtsfeldes hin eine runde Scheibe (nahezu) als Ellipse sehen. Durch die
Verzeichnung wird allerdings das wahre Gesichtsfeld beeinflusst, das geringer
ausfällt, wenn eine kissenförmige Verzeichnung vorliegt.
Betreffend Kontrast liegt das UWAN
recht deutlich vor dem Hyperion, wobei die kürzere Brennweite des Hyperion
sicher einen Teil hierzu beiträgt. Beide Okulare haben einen sehr leicht
gelblichen, warmen Ton. Das wahre Feld des Hyperion beträgt etwa 77% des UWAN,
wenn man dieses auf 100% setzt. Nimmt man die Herstellerangaben zum scheinbaren
Gesichtsfeld und der Brennweite zur Korrektur, dann bleibt eine Differenz von
einigen Prozent, die auf die Verzeichnung des UWAN zurückzuführen ist.
Am 20cm F/5 Newton
Für die Beurteilung aller Okulare
wurden gut bekannte Deep-Sky Objekte herangezogen: M13 und e1/2 Lyrae für
Auflösung/Schärfebeurteilung, Wega für Streulicht und Reflektionen, Alcaid für
Verzerrungen zum Bildfeldrand, M13, M57, M27 und der Cirrus-Nebel (mit
O[III]-Filter) für Kontrast. Letztere wurden ebenfalls genutzt, um mit den
Okularen vertraut zu werden und die Blicke ins All zu genießen.
Die Baader Hyperion Serie ist
dafür bekannt, dass sie ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweist. Ich
stimme dem uneingeschränkt zu. Es handelt sich um eine 68°-Weitwinkle-Serie mit
komfortablem Einblickverhalten, die vom optischen Design her sehr nahe an den
Vixen LVW-Okularen liegt. Hier aber schlug das 4mm UWAN das Hyperion klar. Das
UWAN zeigte etwa 95% des Feldes mehr oder weniger ohne sichtbare Verzerrungen
an den Sternen, lediglich sehr nahe am Rand machte sich eine Farbaufspaltung
(innen blau) bemerkbar. Das Baader konnte etwa 90% des deutlich kleineren
Feldes sehr gut abbilden, ebenfalls mit Farbspielen sehr nahe am Rand. Mit Wega
im Feld bzw. knapp außerhalb platziert, konnten zwei Strahlen von Lichtreflexen
im Baader gesehen werden, das UWAN war hier perfekt dunkel. Auch in punkto Streulicht und Kontrast
zeigte das UWAN Vorteile. Man muss zwar berücksichtigen, dass die kürzere
Brennweite und damit stärkere Vergrößerung des Hyperion hier nachteilig ist,
aber das erklärt sicher nicht den gesamten Unterschied.
Der Augenabstand war gerade
ausreichend bei dem UWAN, großzügig und sehr angenehm beim Hyperion.
7mm UWAN gegen 6,7mm Meade UWA
Serie 5000 gegen 7mm Pentax XW
Abbildung 4: Das
Meade UWA 6,7mm (links ), Pentax XW 7mm (Mitte) und das UWAN 7mm
Laboruntersuchungen
Während der
Laboruntersuchungen stellte es sich heraus, dass die Messresultate nicht mit
den 7mm Brennweite, wie sie von William Optics angegeben werden,
zusammenpassten. Erstens, bei der Bestimmung der Auflösung war das UWAN etwa
10-20% schlechter als das Meade und das Pentax. Trotzdem war der Bildeindruck
der eines auf der Achse absolut scharf abbildenden Okulars, die Begrenzung
schien nur die Auflösungsgrenze des Auges zu sein. Zweitens war das gemessene
wahre Gesichtsfeld etwa 20% größer als das des Meade, während die Verzeichnung
in etwa gleich erschien. Die einzige möglliche Erklärung, um hier einen Sinn
hinein zu bekommen, ist, dass das Okular nicht 7, sondern etwa 8mm Brennweite
hat. Das war eine große Überraschung, denn nach meiner Kenntnis hat das bisher
noch niemand bemerkt.
Die Schärfemessungen
zeigten ein perfektes Pentax, die Auflösungsgrenze war nur gegeben durch die
Fähigkeit des Auges, ca. 1 Bogenminute im scheinbaren Bildfeld aufzulösen. Dies
gilt über das gesamte Feld. Das Meade wie auch das UWAN (nun mit 8mm Brennweite
angenommen) waren identisch über den größten Teil des Feldes, nur nahe am Rand
wird das Auflösungsvermögen leicht schlechter.
Verzeichnung waren sowohl
im Meade als auch beim UWAN in kissenförmig merkbar. Das Pentax zeigte sich
nahezu verzeichnungsfrei. Der Kontrast erschien beim Pentax etwas besser
(tatsächlich exzellent), aber sehr gut auch beim Meade und dem UWAN. Das UWAN
ist sehr leicht warm im Ton, Pentax wie auch Meade liefern einen rein weißen
Eindruck – das ist Geschmackssache.
Das wahre Gesichtsfeld,
wenn man das UWAN auf 100% setzt, ist 78% für das Pentax und 82% für das Meade.
Die Verzeichnung spielt hierbei eine Rolle, aber die oben erwähnte Differenz in
der Brennweite ist hier der ausschlaggebende Faktor.
Am 20cm F/5 Newton
Ich habe eine Menge Zeit damit verbracht, diese Okulare am
Teleskop miteinander bezüglich Kontrast, Randabbildung, Streulicht und
Reflektionen zu vergleichen, aber es konnten praktisch keine Unterschiede
festgestellt werden. Alle drei schlagen sich hervorragend an diesem Teleskop.
Der Unterschied im Kontrast, der im Labor noch merkbar war, konnte am Teleskop
nicht mehr wahrgenommen werden, die Okulare liegen Kopf an Kopf. Die
Randabbildung war bei allen Okularen sehr ähnlich, Verzerrungen der Sterne
konnten nur im äußeren Bereich des Feldes bemerkt werden, und das auch nur in
geringem Maße. Dabei muss man im Auge behalten, dass das Penatx nur 70°
scheinbares Feld bietet. Wega wurde wiederum benutzt, um Streulicht und
Reflektionen zu beurteilen. Als Ergebnis kann gesagt werden, dass die
Vergütungen in allen Fällen hervorragend sind – es gab keine Reflektionen, und
die Aufhellung durch Streulicht rund um Wega war gering.
An e1/2 Lyrae, wo
das Meade wie auch das Pentax klar jeweils eine dunkle Zone zwischen den beiden
doppelten Doppelsternen zeigten, war dieses mit dem UWAN nur zufällig und
kurzfristig zu sehen. Wiederum ist dieses aber nicht einer geringeren
Schärfeleistung, sondern dem geringeren absoluten Auflösungsvermögen, bedingt
durch die oben gefundene größere Brennweite, zuzurechnen. Der Augenabstand war beim
Meade etwas angenehmer als beim UWAN, aber nicht so sehr, dass sich hieraus ein
Entscheidungskriterium ergibt. Das Pentax mit seinen sehr komfortablen 20mm
Augenabstand ist natürlich hier nicht zu schlagen, aber man muss mit einem
merkbar kleineren scheinbaren Feld zufrieden sein.
16mm UWAN gegen 14mm Meade UWA
Serie 5000 gegen 14mm Pentax XW
Abbildung 5: Meade
UWA 14mm (links), UWAN 16mm (Mitte), und Pentax XW 14mm
Laboruntersuchungen
Bei den Schärfemessungen zeigte das Pentax ab etwa 70% des
Feldes eine leichte Abnahme des Auflösungsvermögens. Das UWAN war hier besser,
lediglich auf den letzten 10% nahm die Schärfe ab. Das Meade war auf der Achse
ebenfalls sehr scharf abbildend, aber ab etwa 70% des Feldes machte sich eine
Bildfeldkrümmung negativ bemerkbar. Die Verzeichungen waren ähnlich wiebei den
anderen Brennweiten: merkbare kissenförmige Verzeichnung beim Meade und bei dem
UWAN, ein praktisch “orthoskopischer” Anblick durch das Pentax. Alle drei
Okulare haben einen sehr guten Kontrast und zeigen praktisch keine wahrnehmbare
Einfärbung des Bildes.
Das wahre Feld, wiederum mit dem UWAN auf 100% gesetzt, ist
91% für das Meade und 83% für das Pentax. Gegenüber dem Meade ist der Zuwachs
an wahrem Feld praktisch nur durch die etwas größere Brennweite bedingt.
Vergleicht man mit dem Penatx und korrigiert für das scheinbare Feld wie auch
für die Brennweite, so bleibt eine Differenz von etwa 10%, die das wahre Feld
des UWAN größer wäre, wenn es verzeichnungsfrei bliebe.
Am 20cm F/5 Newton
Alle drei Okulare waren am F/5 Newton nicht sehr überzugend.
Das Meade leidet an einer sehr deutlich merkbaren Bildfeldkrümmung, wie sie
auch schon im Labor wahrgenommen wurde. Ab etwa 50% des Feldes wurden die
Sternpunkte größer, und am Rand waren sie sehr deutlich defokussiert. Das UWAN
war etwas besser, aber ebenfalls alles andere als perfekt. Ab etwa 60% des
Feldes waren die Sterne deformiert. Eine Kombination aus Astigmatismus und
einer geringen Bildfeldwölbung macht dieses Okular zum schwächsten der UWAN
Reihe. Aber auch das Pentax war nicht ohne Probleme, es zeigte etwa 70% des
Feldes in sehr guter Qualität, aber zum Bildfeldrand zeigt sich vorwiegend
Koma. Der Anblick durch diese Okulare ist natürlich nicht schlecht, besonders wenn
nur schwächere Strene im Bildfeld sind, dann sind diese Dinge kaum wahrnehmbar,
aber es könnte eben besser sein.
Betreffend Kontrast, Reflektionen und Streulicht sind die
Okulare hingegen wieder sehr überzeugend. Reflektionen waren nicht sichtbar,
und Wega war lediglich von einem kleinen und schwachen Hof aus Streulicht
umgeben. Unmöglich zu entscheiden, welches Okular hier am besten abschneidet.
Der Augenabstand war sehr ähnlich wie beim Vergleich der 7mm
Okulare, lediglich der Unterschied zwischen dem Meade und dem UWAN fiel etwa
größer aus. Das UWAN hat also einen akzeptablen, das Meade einen komfortablen
und das Pentax einen enormen Augenabstand.
28mm UWAN gegen 30mm Meade UWA
Series 5000
Abbildung 6: UWAN
28mm (links) und Meade UWA 30mm
Laboruntersuchungen
Hier gab es keine
Laboruntersuchungen – diese riesigen Okulare passen schlicht nicht in den
Testaufbau.
Am 20cm F/5 Newton
Beide Okulare waren hier nicht
perfekt bis zum Rand, aber zeigten beeindruckende Blicke ins All. 80% des
Feldes waren ausgezeichnet, auf den letzten 20% waren Verzerrungen der Strene
wahr zu nehmen. Aufgrund der größeren Brennweite zeigt das Meade etwa 5% mehr
Feld als das UWAN. Der Augenabstand ist hier auch beim UWAN angenehm, das Meade
hat einen noch etwas größeren Augenabstand. Wiederum zeigten sich keine
unschönen Reflexe, und der Streulichtanteil blieb niedrig. Schwer zu sagen,
welches der Okulare vor zu ziehen ist – ein Blick auf den Preis könnte helfen.
28 oder 30mm Brennweite kombiniert
mit 82° scheinbarem Gesichstfeld an einem F/5 Teleskop sind eine
Herausforderung für optische Designer, und hier kann gesagt werden, dass sie
ihre Arbeit ordentlich gemacht haben. Einfach schauen und genießen!
In der Summe eine wirklich schöne
Okularserie, die ihr Gld wert ist. Black is beautiful, das Fragezeichen kann
entfernt werden. Persönlich würde ich etwas mehr Augenabstand bevorzugen, aber
das geht mir mit den Nagler-Okularen genau so. Die optische Leistung ist sehr
gut, teilweise exzellent. Lediglich das 16mm Okular hinkt hier bei F/5 etwas
hinterher. Insbesondere was die Randabbildung am schnellen Teleskop betrifft,
unterscheidet sich diese Reihe deutlich von günstigeren Okularen mit 80°
Gesichtsfeld oder mehr. Ich nehme die Ergebnisse am F/5 Teleskop wie auch meine
Erfahrungen mit günstigeren Super- oder Ultraweitwinkel-Okularen als Grundlage
für diese Aussage. Die Leistung der vielgelobten Speers-Waler kenne ich
allerdings nicht.
Tatsächlich gehören diese Okulare
in die gleiche Klasse wie andere Premium Okulare, mit einigen Plus und Minus in
unterschiedlichen Aspekten, und einer der Vorteile ist sicherlich der Preis.
Meine persönliche Bewertung der optischen Leistung (ohne auf den Preis zu
schauen) im Vergleich zu den Meade Okularen der Serie 5000 ist die folgende:
UWAN 4mm: 9 ½ Punkte auf einer
10-Punkte Skala
UWAN 7mm: 9, Meade UWA 6,7mm: 9 ½
UWAN 16mm: 7, Meade UWA 14mm: 6
UWAN 28mm: 8 ½, Meade UWA 30mm: 8
½
Ein Vergleich mit Pentax oder den Baader
Hyperions auf einer Punkteskala macht keinen rechten Sinn, da diese Okulare
doch ein merkbar kleineres scheinbares Gesichtsfeld aufweisen.
Was fehlt nun noch? Ich habe einen
Vergleich nur an einem F/5-Newton und im Labor durchgeführt. An anderen Teleskopen
kann es durchaus etwas anders aussehen. Raum genug für weitere Testberichte…
Schwanewede, Juli 2006
© Reese – Astronomische Okulare
Hasenkamp 4
D-28790 Schwanewede
Germany
Web: www.astro-okulare.de
email: reese@astro-okulare.de